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"Das schwierigste in der Pferdeausbildung ist es, das Richtige, im richtigen Moment zu tun.
Denn bei Pferden unterscheidet häufig nur eine Sekunde das Richtige vom Falschen!"
"Desensibilisierung" - "Anti-Schrecktraining" -"Gelassenheitstraining"
Egal wie wir es nennen, es bleibt das Selbe. Es geht dabei schlicht darum, dem Pferd seinen, nach Pferdetyp unterschiedlich ausgeprägten Fluchttrieb in bestimmten Alltagssituationen abzutrainieren bzw. dem Pferd beizubringen, dass Flucht nicht notwendig, oder auch keine Lösung ist. Einfach gesagt, das Pferd soll lernen, seinen natürlichen Fluchttrieb zu hemmen.
Ein Pferd ist, wie uns allen bekannt, ein Fluchttier. Dies bedeutet nicht nur, dass das Pferd bei Gefahr eher die Flucht ergreift, als sich ihr entgegen zu stelle, sondern es bedeutet auch, dass der Fluchttrieb vor dem Kopf einsetzt. Heißt, die Pferdebeine laufen bevor sie konkret erfasst haben warum.
Das kann in der Reiterei oder dem allgemeinen Umgang mit Pferden ziemlich gefährlich werden.
Somit gehört die Desensibilisierung zur Grundausbildung eines jeden Reitpferdes. Das Pferd muss lernen, sich in beängstigenden Situationen zu hemmen, und den Kopf zur Verarbeitung des Reizes eingeschaltet zu lassen.
Diese Hemmung kann man durch unterschiedlichen Trainingsmethoden beim Pferd erreichen. Ich bevorzuge in meiner Arbeit die Variante, in der das Pferd von Anfang an unter kontrollierten Rahmenbedingungen in Kontakt mit dem Reiz gebracht wird. Das Training über die erlernte Hilflosigkeit, die bei einem Pferd dann einsetzt, wenn es realisiert das jede Gegenwehr zwecklos ist, lehne ich grundsätzlich ab. Diese Methode ist aus meiner Sicht nicht nachhaltig, und bewirkt im Gegensatz zu der kontrollierten Methode einen Bruch in der Beziehung zwischen Mensch und Pferd, statt der Festigung einer vertrauensvollen Verbindung.
Die Desensibilisierung sollte nur von kompetenten und in diesem Bereich geübten Personen durchgeführt werden. Bei unsachgemäßer Ausführung kann dies ansonsten für Pferd und Mensch sehr gefährlich werden, oder sogar ins Gegenteil umschlagen und langfristige psychische Schäden beim Pferd hervorrufen.
Denn nochmal: Das richtige Timing ist alles!
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